Dreist

Dreist
1. De is ôk so drîst as jenn Jung, de slôg sînen Herrn 'n Knipschen voer de Naes', he hadde (hâr) öwer de Hand inne Tasch. (Mecklenburg.) – Latendorf, 226.
2. Dem Dreisten und dem Schalk gib gleiches Stück.Simrock, 1715; Tunn., 10, 3.
3. Dreist macht feist.
Ein jüdisch-deutsches Sprichwort sagt: Chutzpe (Dreistigkeit, Keckheit, Frechheit) muss mer habe' (wenn man im Leben fortkommen will). (Tendlau, 893.)
4. Er ist so dreist wie eine Fliege im August, er isst mit den Bauern Milch aus der Schüssel.
5. Man jümmer drîst, säd' de Deern, da ging se mit den Knecht tô Bett. (Flensburg.) – Hoefer, 231.
*6. Er ist dreist, wie der Hahn auf seinem Mist.
*7. Er ist so dreist, er sieht am hellen lichten Tage zum Fenster hinaus. (Schles.)
Spott auf Feige und Furchtsame.
*8. He is so drîst as en Kutschpêrd. (Holst.)
Von einem muthigen, sehr kecken Menschen.
[Zusätze und Ergänzungen]
9. Er ist dreist und gottesfürchtig.
Wird auf anmassende Personen angewandt.
10. Hä is so drîste ass Jan Behrends, de lût 'n Noasendrüppel in de Suppenschöätel fall'n.Schlingmann, 92.
*11. Er ist dreist wie ein Braunsberger.Frischbier, I, 626.
*12. Man driest rön, et wart so döp nich sön. Frischbier, I, 628.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • dreist — dreist …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Dreist — Dreist, er, este, adj. et adv. 1) Eigentlich, kühn, beherzt, keine Gefahr scheuend. So nennt man besonders denjenigen dreist, welcher sich nicht vor den Gespenstern fürchtet. 2) Im Hochdeutschen gebraucht man dieses Wort am häufigsten noch von… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • dreist — dreist: Das niederd. Adjektiv (mnd. drīste, drīstich »beherzt, kühn, frech«; vgl. niederl. driest »dreist«, aengl. đrist‹e› »dreist, kühn, schamlos«) kam im 17. Jh. über das Ostmitteld. in die nhd. Schriftsprache. Oberd. gilt dafür »keck«, in… …   Das Herkunftswörterbuch

  • dreist — Adj. (Aufbaustufe) ohne Hemmungen, ohne Respekt vor anderen Menschen Synonyme: frech, respektlos, schamlos, unverfroren, unverschämt, impertinent (geh.) Beispiel: Er kam mit immer dreisteren Forderungen. Kollokation: dreist lügen …   Extremes Deutsch

  • dreist — dreist, dreister, dreistest ; Adj ≈ frech, unverschämt <eine Person, ein Verhalten> || hierzu Dreis·tig·keit die …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • dreist — Adj std. (13. Jh., Standard 16. Jh.) Stammwort. Ursprünglich niederdeutsches Wort (mndd. drīst), das früher weiter verbreitet war: * þristja aus älterem * þrenh st ja in as. thrīst(i), ae. þrīste. Da es zu dringen gehört, ist die… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • dreist — unverschämt; vorlaut; impertinent; dummdreist (umgangssprachlich); aufmüpfig; koddrig; frech; aufdringlich; unverfroren; skandalträchtig; …   Universal-Lexikon

  • Dreist — Dreistheit (auch, etwas schwächer, Dreistigkeit) ist ein frecher Mut. Zu den zahlreichen ähnlichen Charakterisierungen gehören Frechheit , Unverschämtheit und Chuzpe . Er gehört in die gehobene Umgangssprache: Wer sie begeht, erdreistet sich… …   Deutsch Wikipedia

  • dreist — 1. wirklich, 2. frech, 3. zuversichtlich und 4. unverschämt. »Laß den man dreist kommen.«, laß ihn mal ruhig kommen. »Dit is ja wirklich dreist von dem.«, unverschämt …   Berlinerische Deutsch Wörterbuch

  • dreist — dummdreist, frech, gemein, kühn, lose, mit eiserner Stirn, ohne Scheu, respektlos, schamlos, ungehörig, ungeniert, unverfroren, unverschämt; (bildungsspr.): impertinent; (ugs.): faustdick; (salopp): frech wie Oskar, rotzfrech; (abwertend): plump …   Das Wörterbuch der Synonyme

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